Kat ist eine der ersten Absolventen des Komplett-Kurses Full-Stack-Webentwicklung der Hamburg Coding School. Mittlerweile ist es ungefähr ein knappes Jahr her, seit sie das Kursprogramm abgeschlossen hat. Ich habe mich mit Kat zum Mittagessen getroffen, um zu erfahren, wie es ihr seitdem ergangen ist. Wie ihr Jobwechsel nach der Beendigung geklappt hat und auch, um mit ihr über ihre persönlichen Erfahrungen mit der Coding School und das angebotene Programm zu sprechen.
Es ist Mittag und wir treffen uns am Hamburger Hauptbahnhof, da Kats Arbeit direkt um die Ecke ist. Es ist einer der ersten richtigen Frühlingstage dieses Jahr, die Sonne scheint und wir genießen die ersten warmen Strahlen. Spontan entscheiden wir uns für Mittagessen beim Asiaten und sind sogar fast alleine bevor der große Ansturm losgeht.
Kat erzählt, dass sie regelmäßig mit verschiedenen Kollegen zum Mittagessen geht und dass jeder täglich wählt worauf er gerade Lust hat und sich dadurch immer wieder neue Grüppchen bilden und so keine Cliquenbildung entsteht.
Aktuell arbeitet Kat bei Ubilabs als Junior-Entwicklerin und stolz berichtet sie, dass sie seit Kurzem die Probezeit beendet hat. Begonnen hat dieser Weg für sie mit der Absolvierung unseres Full-Stack-Programms. Und mich interessiert nun wie gut sich Kat dadurch auf die neue Aufgabe vorbereitet gefühlt hat.
Dazu erzählt sie, dass sie innerhalb des halben Jahres natürlich hauptsächlich die Basics des Programmierens lernen konnte. Aber als besonders wertvoll beschreibt sie, verstanden zu haben, worum es beim Programmieren generell geht und wie die grundlegenden Mechaniken funktionieren. Denn weiteres Wissen lernt sie nun während der Arbeit “obendrauf”, wie sie sagt.
Besonders profitiert hat sie zu Beginn von den Workshops der Coding School, da sie Tools wie Git und GitHub kennengelernt hat und deswegen direkt losarbeiten konnte. Sie beschreibt es als “Alltagssachen, die man so nicht mitbekommt, wenn man einfach nur eine Programmiersprache lernt”.
Mit am Besten an der Hamburg Coding School gefallen hat ihr die Tatsache, dass alle Dozenten selber als Entwickler arbeiten und deshalb auch von dem wirklichen Programmierer-Alltag erzählen können. Besonders gegenüber Büchern, die vielleicht teilweise nicht mehr ganz aktuell sind, empfindet sie diesen Punkt als klaren Vorteil.
Anfangs befürchtete sie jedoch, dass es im Anschluss des Kursprogramms schwierig werden könnte einen Job als Entwicklerin zu finden. Trotzdem begann sie sich gegen Ende bei verschiedenen Unternehmen zu bewerben und wurde zu Vorstellungsgesprächen eingeladen. Am Besten gefallen hat es ihr letztendlich bei Ubilabs, wo sie über einen ihrer Dozenten hingekommen ist, der dort selber als Entwickler arbeitet.
Obwohl Kat bei Ubilabs viel mit React arbeitet und diese Library damals gar nicht im Kursprogramm enthalten war, sagt sie, dass sie sich gut auf den Job vorbereitet gefühlt hat. Das kommt vor allem daher, dass sie im Kurs gelernt hat mit Vue zu arbeiten, was letztendlich recht ähnlich funktioniert und ihr somit den Einstieg erleichtert hat. Deshalb sieht sie es nicht als Nachteil, dass sie nicht in einer Firma gelandet ist, die nicht beispielsweisen Vue verwendet, sondern für sie stellt es einen Vorteil dar, dass sie noch etwas Neues lernen kann.
Ich möchte mehr darüber erfahren wie Kats Berufsalltag heute aussieht. Sie erzählt, dass der Arbeitsalltag generell mit einem Stand-Up startet. Dabei trifft sich das Team und jeder erzählt wie der vorherige Tag abgelaufen ist, womit man sich beschäftigt hat und woran man am heutigen Tag arbeitet. So halten sich alle gegenseitig auf dem Laufenden. Außerdem finden zwischendurch Projektmeetings statt, bei denen der aktuelle Stand und eventuelle Wünsche von Kunden besprochen werden.
Wie bei den meisten Programmierern besteht Kats Arbeit hauptsächlich daraus, an Projekten zu arbeiten. Dabei müssen vor allem immer wieder auftretende Probleme gelöst werden. Während der Anfangszeit steht Kat dabei immer ein Mitarbeiter als Mentor zur Seite, der ihr Ansprechpartner ist und Fragen beantwortet.
Das ist für sie ein zentraler Punkt, denn sie beschreibt die Absolvierung des Full-Stack-Kursprogramms mit dem Lernen einer Sprache: Nur, weil sie den Einstiegskurs belegt hat, kann sie die Sprache noch nicht fließend sprechen. Während der Zusammenarbeit mit den verschiedenen Mentoren lernt sie nun auf ganz unterschiedliche Weise, wie sie die anstehenden Probleme lösen kann. Denn jeder hat einen anderen Ansatz und es gibt keinen universellen richtigen Weg. Und natürlich ist dabei auch ihr eigener Kopf gefragt, erst einmal selber zu überlegen, das Rätsel versuchen selber zu lösen. Aber genau das ist es, was sie gerne macht.
Nicht immer war es für sie so klar wo sie hin möchte und sie musste ein paar Umwege gehen, um diesen Weg zu finden. Nach der Schule hatte Kat noch keine konkreten beruflichen Vorstellungen, es war einfach noch zu früh. Zwar hatte sie schon damals Interesse daran Webdesign zu lernen, aber einfach kein Glück bei der Praktikumssuche gehabt und den Gedanken deshalb irgendwann wieder verworfen.
Letztendlich wurde ihr gesagt, dass ein Bürojob doch gut und sicher sei und so kam sie dazu, eine Ausbildung als Bürokauffrau zu machen. Doch während der Arbeit in diesem Bereich hat sie bald festgestellt, dass es sie mehr in die technische Richtung zieht. Deshalb absolvierte sie ein Fernstudium. Doch das reichte ihr nicht, und sie fing an, gezielt nach etwas Besserem zu suchen. So ist sie letztendlich auf die Coding School gestoßen.
Mit knapp 30 Jahren macht sie nun das, was sie eigentlich machen möchte und ist sehr froh diesen Weg gegangen zu sein. Nie hat sie sich zu alt gefühlt, etwas Neues zu lernen oder noch etwas an ihrem Leben zu ändern. Lediglich etwas zu finden, das sie neben der Arbeit machen kann, war für sie extrem wichtig, um ihren Lebensstandard halten zu können.
Auch wenn sie es teilweise als extrem anstrengend empfand, abends nach der Arbeit noch extra weiter zu fahren, mehrere Stunden zuzuhören und zu lernen, hat sie erkannt, dass diese Zeit nur eine ganz kurze Phase in ihrem Leben sein und es sich extrem lohnen wird.
Heute ist es für sie unvorstellbar geworden mindestens acht Stunden täglich mit Arbeit beschäftigt zu sein, die ihr keinen Spaß macht. Sie strahlt während sie erzählt, dass sie jetzt jeden Tag unglaublich viel dazu lernt und dass man als Entwickler immer up-to-date bleiben muss. Deshalb betont Kat auch noch einmal, dass man beim Programmieren auch die Bereitschaft mitbringen sollte, sich kontinuierlich weiterentwickeln zu wollen.
Auf die Frage, ob es auch etwas gibt, dass heute schlechter ist als vor ihrem Jobwechsel, findet sie keine Antwort. Was das Full-Stack-Programm angeht, erinnert sie sich daran, dass sie an manchen Stellen gerne mehr erfahren hätte, aber dass das der zeitliche Rahmen nicht hergegeben hat.
Letztendlich ist für Kat entscheidend, dass das ganze “Paket Arbeit” jetzt besser passt: Neben einem ansprechenden Inhalt konnte sie sich auch einen Job aussuchen, bei dem der Arbeitgeber und ihre finanzielle Situation nun besser passen und der Arbeitsweg zudem kürzer ist.
Ich frage Kat nach einem abschließenden Fazit für das Full-Stack-Programm und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten für Absolventen. Wir kommen noch einmal auf die notwendige Motivation zu sprechen. Aber auch darauf, dass sich für Kat nach einer kurzen aber sehr intensiven Zeit vieles zum Positiven gewandelt hat. Sie sagt, dass sie das Kursprogramm generell Leuten empfiehlt, die sich weiterbilden wollen, während sie in Vollzeit arbeiten, zum Beispiel, wenn man den Job wechseln möchte, aber eine Ausbildung oder ein Vollzeitstudium nicht in Frage kommen.
Sie würde diesen Weg auf jeden Fall noch einmal gehen.
📸 Bilder von Ubilabs und Johanna Vulcano.