8.6.2021

Inhalte erstellen: Texte und Bilder

Eine Website Bauen Part 2

Inhalte erstellen: Texte und Bilder

Bei der riesigen Anzahl an Webseiten im Netz zählt was in ihr steckt. Eine informative und gut gestaltete Website steht und fällt mit dem Inhalt. In Teil II der Reihe „Eine Website Bauen“ folgt auf die strategische Planung aus Teil I die Erstellung unserer Inhalte.

Bevor wir uns überhaupt mit möglichen technischen Optionen einer Webseite befassen, sammeln wir Fakten und Materialien.

Du musst zuerst wissen, was auf einer Webseite drauf stehen soll, um sie zu bauen. Bevor wir uns also über Webseiten-Tools auch nur im Entferntesten Gedanken machen, gilt es drei Bereiche vorzubereiten:

  • die Struktur, der die Website folgen soll,
  • den Inhalt, den du vermitteln möchtest, und
  • die Bildsprache (Logo, Fotos, Illustrationen, Farben), die du zur Schau stellen möchtest.

Sehen wir uns jeden dieser drei Aspekte genauer an.

Struktur

Eng verwoben mit der Planung ist die Gliederung einer Webseite. Sie ergibt sich direkt aus den Überlegungen der Botschaft, die du rüberbringen willst. Mach dir klar, worum es auf deiner Seite geht und wen du ansprichst. Eine Webseite arbeitet auf einen wesentlichen Call to Action hin, den dein Besucher tätigen soll. Vielleicht möchtest du, dass sie “mich einstellen”, “mehr lesen”, “mich kontaktieren”, “ausprobieren”, “jetzt kaufen”, “jetzt buchen” oder etwas anderes ähnliches tun, um mit dir verbunden zu bleiben.

Der Call-to-Action (CTA) bestimmt, was du dem Besucher zeigst, um ihn zu diesem Handeln zu bewegen. Musst du in erster Linie neugierig machende Textausschnitte schreiben, damit der Besucher deinen Blog liest? Musst du deine Fähigkeiten in einem Portfolio hervorheben, um eingestellt zu werden? Produktbilder, Beschreibungen und Bewertungen, so dass Kunden von dir kaufen? Veranstaltungen zum Buchen? Liste alles auf, was deine Webseite braucht.

Hand auf der Maus

Wenn du dir diese Bausteine klargemacht hast, geht’s in die Entwurfsphase. Nimm dir ein Blatt Papier. Ein normales DIN A4 Blatt im Querformat kommt einem Desktop-Fenster gut nah. Zeichne auf dem Blatt grobe Rechtecke, wie die Bausteine auf deiner Webseite angeordnet werden sollen. Passt alles auf eine Seite oder brauchst du mehrere Seiten, um deine Inhalte besser zu strukturieren? Dabei sind der Seite nach unten keine Grenzen gesetzt. Nimm zur Not mehrere Blätter Papier und kleb sie aneinander. Was nicht Teil deines primären Inhalts ist, wie die gesetzlich vorgeschriebenen AGB, Datenschutzbestimmungen oder das Impressum, kannst du gut auf Nebenseiten auslagern.

User Experience, oder kurz UX Design, vereinigt das Nutzererlebnis mit Design und beeinflusst damit das Layout. Auch die bestaussehendste Webseite erreicht nichts, wenn sie nicht auf den Benutzer zugeschnitten ist. Wo würde der typische Benutzer als erstes hinsehen, wo als nächstes? Stehen dort die Schlüsselelemente deiner Botschaft oder musst du sie noch einmal neu anordnen, um sie verständlicher rüber zu bringen? Hier legst du den Grundstein für Usability, eine Komponente des UX-Designs, die für Benutzerfreundlichkeit steht. Falls du mit der Desktop-Ansicht beginnst, wie überträgst du dein Design auf die Tablet- oder mobile Ansicht? Man kann es auch andersherum machen und zuerst die mobile Ansicht, dann die Desktop-Ansicht erstellen.

UX Design Skizzen

Beziehe andere Leute in diesen Prozess ein. Es ist nie zu früh, die Meinung deiner Freunde, Kollegen oder einer zufälligen Person auf der Straße einzuholen. Frische Augen, die nicht beim Erstellen involviert waren, sind eine gute Realitätsprüfung. Verstehen andere deine Idee?

Inhalt

Nachdem das Gerüst steht, kannst du mit dem Schreiben der Texte weiter machen.

Fang mit Überschriften an. Formuliere dann für jede Überschrift Inhalte aus. Einer der wichtigsten zu klärenden Fragen ist nach welchen Schlagworten Menschen suchen, die nach dem suchen, was du auf deiner Webseite behandelst? Welche Suchbegriffe verwenden sie und wie formulieren sie sie? Das wird als Keyword-Recherche bezeichnet und ist Teil des weiten Bereichs der SEO, Suchmaschinenoptimierung. Du willst deine Website so weit oben wie möglich in den Suchergebnissen aufgeführt sehen und damit den organischen Traffic erhöhen, also dass deine Webseite leicht gefunden und besucht wird. Das ist schwere Arbeit, weil du oft mit vielen anderen Seitenbetreibern in Konkurrenz trittst.

Integriere die wichtigsten Suchbegriffe in deine Überschriften. Im Fließtext darunter liest es sich gut, wenn du auch Synonyme dieser Suchbegriffe verwendest. Suchalgorithmen - du weißt sicher, wen wir hier meinen - sind schon sehr gut in der semantischen Suche geworden und verstehen logisch gleichbedeutende Ausdrücke. Daher müssen wir nicht jede mögliche Variante eines Wortes explizit aufschreiben, um zu ranken, in den Suchergebnissen aufgeführt zu werden. Keyword stuffing, wie diese schlechte SEO-Taktik genannt wird, ist mühsam zu lesen. Ein breites Vokabular mit Synonymen war dagegen schon immer ein wesentlicher Bestandteil guter Schreibkunst. Es peppt das Leseerlebnis auf. Inhalte sind die ausführliche Erläuterung deiner Überschriften. Schreib deine Inhalte präzise und auf den Punkt und vor allem leicht verständlich für deine menschlichen Besucher.

Schreibmaschine

Je nachdem, wie gut du als Wortakrobat bist und wie umfangreich dein Fachgebiet ist, kann dieser Arbeitsschritt eine Weile dauern. Manchen fliegen die Worte nur so zu, andere grübeln stundenlang über jedes einzelne Wort und seine Stellung im Satz. Sei gnädig mit dir selbst. Dein Text ist nicht in Stein gemeißelt. Von jetzt an bis zur Veröffentlichung und sogar darüber hinaus kannst du Änderungen jederzeit vornehmen.

Fürs Schreiben gilt das gleiche wie bei der Struktur: Beziehe echte Leute mit ein. Bitte sie um ihre Meinung und Korrektur zu lesen. Selbst die besten Autoren haben Lektoren.

Bildsprache

Apropos echte Besucher: Text ist nur ein Teil deiner Webseite. Ein weiterer wichtiger Bestandteil, wenn nicht sogar der wichtigste, ist die visuelle Aufbereitung. Deine Website benötigt Bilder und/oder Illustrationen. Dies zieht die Aufmerksamkeit deiner Besucher auf sich und macht das Ansehen deiner Webseite angenehmer. Selbst wenn deine Seite Schreiben zum Thema hat, sind Bilder ein Muss für jeden Artikel. Sie brechen einen langen Text optisch in kleinere Häppchen auf, sind Anziehungspunkt und dein Leser kann dir leichter folgen.

iPad

Wenn du keine eigenen Bilder zur Verfügung hast, kannst du Stock-Fotos oder Grafiken verwenden. Auf Unsplash u.v.a. gibt es viele kostenlose Bilder und bei Mixkit Illustrationen. Eigene Bilder kannst du mit Fotobearbeitung erheblich verbessern. Auch ohne Photoshop-Experte zu sein, kannst du noch viel aus deinen Bilder herausholen. Einfache Bildbearbeitungswerkzeuge kannst du zum Beispiel in der Apple Photos App oder online auf Google Photos nutzen. Da sind nette einfache Bildbearbeitungen eingebaut, die normalerweise ausreichen. Ein wenig an der Helligkeit, Sättigung und Schärfe schrauben oder einen Filter drauflegen macht schon viel aus.

Nach der Bildbearbeitung kannst du deine Bilder noch durch einen Bildoptimierer oder Kompressor laufen lassen und so die Dateigröße bei gleichbleibender Qualität verkleinern. Je geringer die Dateien deiner Seite, desto schneller die Ladezeit. Das trägt zu einem besseren Nutzererlebnis bei und wird vom Suchmaschinenalgorithmus belohnt.

Video ist ein ganz anderer Schnack. Stelle Videos nur auf deine Webseite, wenn sie wirklich gut gemacht sind. Andernfalls behalte sie dir für YouTube vor oder probiere dich an Instagram Stories aus, bis du mehr Erfahrung gesammelt und Fingerfertigkeit gelernt hast. Ein verwackeltes oder langweiliges Video beeindruckt niemanden und sollte nicht auf deiner Webseite landen.

Vor oder auch erst nach dem Sammeln von Bildmaterial, solltest du dir eine erkennbare Marke zulegen, die durch ein charakteristisches Logo, Schriftarten und ein Farbschema besticht. Du kannst sogar versuchen, die Farben und Stile deiner Bilder auf deine Wiedererkennungsmerkmale abzustimmen. Mit der Zeit findest du deinen eigenen Stil.

Blaue Bilder auf Bildschirm

Sobald du einen Großteil dieser wichtigen und umfangreichen Grundlagen beisammen hast, ist es endlich an der Zeit, sie in die Realität umzusetzen. Bauen wir diese Seite 💪! Der dritte und vorerst letzte Artikel dieser Reihe fasst noch einmal den Prozess der Ideenfindung und Inhaltserstellung zusammen, den wir durchlaufen haben, und ebnet dir die ersten Schritte auf dem Weg zur Webentwicklung.

Bilder von Pexels.
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